Sonne und Mond

 

Du bist meine Sonne, Geliebter, und ich bin dein Mond!
Geh auf, meine Flamme und gib mir den Tag!
Das taufrische Gras glänzt in den Tälern,
barfuß gleite ich darüber hinweg.
Ich wälze mich in der Wärme, die du vergießt.

Ich zittere in deinem Schatten
und bade mich in deiner kochenden Milch.

Sei mein Täubchen, versprühe den Geist in meiner Seele! 
Fahre in mich, fülle mich,
damit mein Mund in fremden Zungen spricht!


Und wenn der Abend kommt, ziehe ich auf,
fiebrig, wie ein Tier,
das einsam in dunklen Wäldern haust.

Ich schenke dir die Nacht,
die zwischen meinen Schenkeln hockt.

Ich überkomme dich, kühl, umwölkt.

Ich bin ein Weib, das Schwert gezückt und kampfbereit.