Glänzende Nacht
Die Nacht glänzt über den Dächern der Stadt
wie ein frisch polierter Dolch.
Karminrot umfängt sie den Tag,
und sphärisch widersetzt sich der tödliche Klang
ihrem nahenden Niedergang.
Nacht, ewige Nacht, du sollst glänzen!
Alte Sonnengötter morden sollst du,
dich dem Licht widersetzend.
Die Nacht wandert über das Gebirge.
Während die Blätter der Bäume ängstlich säuseln,
Geht der Wind vorüber wie ein Fremder, weinend.
Viele Trauernde hat er gesehen,
viele Schmerzen geboren,
und viel Anmut versprüht.
Unter den verträumten Blicken des Monds
kämpft die Nacht ihre letzte Schlacht
gegen das aufstrebende Licht.
Noch glänzt die Nacht, noch glänzt sie.
Sie schwört den alten Sonnengöttern einen ewigen Krieg,
ihr Wind fährt hinunter ins Tal und raunt.
Über den Dächern der Stadt
wohnen Trauernde, Schmerzerfüllte, Gebärende,
die anmutig und unter den sphärischen Blicken des Mondes
der letzten Schlacht entgegeneilen.