Hunger
Alles an mir ist Hunger. Alles an mir ist Leid. Mein Unglück ist es, geboren worden zu sein. Seit ich denken kann, trete ich auf der Stelle. Instinktiv suche ich den Tod.
Wie bedürftig ist doch mein Leib, diese liebesunfähige Maschine, dieser Sexroboter, dem man die Seele entwendet hat. Ich führe ein Leben in einsamer Agonie.
Abends betrinke ich mich um zu vergessen. Manchmal ficke ich, um den Verstand zu verlieren. Mit einem Bier in der Hand schiebe ich dein Höschen zur Seite.
Meine Zunge umkreist deine düstere Sonne mit den sanften Gesten eines Gottesanbeters. Im Angesicht einer Erektion wird alles erträglich, der Stumpfsinn ganzer Generationen erlischt.
Sekunden später steigt der kleine Tod herab und bedeckt meinen darniederliegenden Körper. Dieses kurze, lustvolle Zucken, kennt keine Grenzen und ist gnadenlos.
In ihm erfüllt sich meine gesamte Existenz.