Blick auf das Kreuz

 

Der moderne Mensch kann und will nicht in der Abhängigkeit Gottes leben, er empfindet sie als Last, als Begrenzung und Einschränkung. Der moderne Mensch will gnadenlos frei sein, er will tun und lassen können, was ihm beliebt. Einer mystischen Vereinigung mit Gott geht er konsequent aus dem Weg. Er will selbst Herr sein über sein Handeln und über seine Taten. Möglicherweise sind deshalb die modernen Grausamkeiten so beispiellos.

 

Die Menschlichkeit ist gänzlich abgewirtschaftet, in einer Zeit, in der die materiellen Annehmlichkeiten und der Luxus ausufern und grenzenlos wuchern. Die Geistlichen fordern Demut, betrachtet als die einzige Voraussetzung zum Erreichen der Gnade. Der moderne Mensch dagegen sieht sich selbst als das Maß aller Dinge, mehr noch er arbeitet konstant an der Perfektionierbarkeit und Optimierung seiner Existenz.

 

Nur noch selten gibt es Menschen, die ihre Kraft allein aus dem Blick auf das Kreuz ziehen.