Februar 2023

 

Umklammert von der Dämmerung betrachte ich das dunkle Grau eines hermetischen Himmels. Ein Nachmittag geht, ein Abend kommt. Die irren Rufe der Amseln verwandeln sich in ein musikalisches Gemetzel, alles endet in blinder Raserei.  Das irre Gezwitscher lebt ein letztes Mal auf, bis die Gegenwehr der spitzen Vogelschnäbel langsam schwach und schwächer wird.  Das Licht des Tages schwindet.

Ich wäre gern frei, doch meine Gedanken bilden eine Limitation. Sie bestimmen über den Zustand meiner Seele, sie determinieren mein Sein. Zu leben ist eine moralische Verpflichtung. Sich der Vernunft zu bedienen erscheint mir jedoch als eine einzige Zumutung. Ich vollführe mechanisch die stumpfsinnigen Handlungen des Alltags. Ja, sogar Staub wische ich!

Die nicht versiegende Quelle des Begehrens, des Wollens und des Tuns treibt mich allmählich in den Wahnsinn. Es läuft doch alles immer wieder hinaus auf eine Bankrotterklärung der eigenen Wahrnehmung, der eigenen Sinne. Mal ist man glücklich, mal zu Tode betrübt.

Verdammt, warum muss man einen Körper haben, weshalb so etwas trügerisches wie ein Bewusstsein?