Without love
Mir ist kalt. Und ich kann nicht lieben. Das ist schade. Ein Leben kann ohne Liebe nicht gelingen.
Ich beobachte mich im Spiegel. Betrachte meine Augenringe. Mein Gesicht ist gezeichnet von der Tortur ewiger Verzweiflung. Ich bin ein trauriger Clown. Irgendetwas in mir ist zerbrochen, als ich noch sehr jung war. Da waren einige Liebschaften, ich habe sie alle gehen lassen. Nie war ich stark genug. Stets war da eine Hilflosigkeit, eine Lebensuntauglichkeit, die mich niedergeworfen hat. Später, die Würfel waren schon gefallen, habe ich Monate in psychiatrischen Kliniken verbracht. Irgendwann habe ich kapituliert, habe aufgehört zu kämpfen. Es war dies keine Entscheidung meines freien Willens, vielmehr ist es einfach passiert. Ich habe mich meinem Schicksal ergeben.
Heute ist mein Glaube an die Liebe erschüttert und meine Verbitterung schreitet unaufhaltsam voran. Ich misstraue allem, das mit dem Leben in Zusammenhang steht, vor allem misstraue ich mir selbst. Wann kommt das Grande Finale meiner Existenz?
Der Schmerz intensiviert sich, er verdichtet sich. Die Kälte wird täglich größer, die Angst bläht sich auf und mein ganzes Leben wird von einem zähen Schleim der Unwirklichkeit überzogen. Es ist kurz nach Mitternacht. Abermals stehe ich mit dem Rücken zur Wand. Illusionslos und gefangen in Ritualen, die mich allmählich ruinieren, zieht das Leben an mir vorüber. Nichts anderes fordere ich als Liebe zwischen den Menschen. Nichts anderes, als die Fähigkeit, zum gegenseitigen Verständnis.
Da ist eine Sehnsucht nach einer warmen Strömung, die mich heilt, doch die Kälte in meinem Leben ist unerbittlich. In den weiten Ebenen eines undurchdringbaren Nebels regiert heute die Angst.