Schwindende Hoffnung

 

Wohnt Gott in mir? 

Mit Gott reden, das würde ich gerne, so wie ich es tat, fernab in den Tagen der Kindheit. Die Welt schien mir damals vollkommen und heil. Heute ist die Welt eine andere — entzaubert, treulos, neurotisiert. Vielleicht bin ich schlichtweg zu naiv, mehr noch: zu sentimental. 

Einzig steht fest: Ich bin ein Mensch, begabt zur Vernunft und in noch höherem Maße begabt zur Verzweiflung. Möglicherweise korrelieren diese beiden Formen der Begabung, im eigentlichen Sinne bin ich von diesem stummen Zusammenhang überzeugt.

Ich bin ein Mensch, geworfen in eine Welt aus Hoffnungen, die dazu verdammt sind, eine nach der anderen, dahin zu schwinden.